Chocoversum - Das Schokoladenmuseum in Hamburg

Wie schafft man es eine durch Orchesterproben und Strandwachen stark verkleinerte zehnte Klasse zu einem Wandertag am vorletzten Schultag zu überreden? Man fährt ins Chocoversum nach Hamburg.

Wer hat denn schon mal eine frische Kakaobohne probiert? Ich glaube kaum einer. Außer, man war im Chocoversum. Mutige Gäste der Führung können hier zu Beginn eine solche Bohne zusammen mit dem Fruchtfleisch probieren. Überraschenderweise schmeckt sie überhaupt nicht nach Schokolade sondern eher fruchtig, säuerlich und frisch. Wie man in der Führung erfährt, entwickelt sich der typische Kakaogeschmack erst durch Fermentation und Rösten.

Die Führungen sind ein Muss. Man kann das Museum nicht allein erkunden. Die Führungen finden zu bestimmen Zeiten statt und sind auf maximal 25 Personen begrenzt. Daher sollte man die Karten vorher über die Website des Chocoversums erwerben, denn sonst könnte es sein, dass man bei einem spontanen Besuch doch etwas länger warten muss.

Nach den ersten Informationen der Schokoladenfabrikation von der Ernte der Kakaobohne bis zur Verschiffung kommt es zum eigentlichen Höhepunkt des Besuchs. Man darf sich als Besucher seine eigene Tafel Schokolade machen. Man hat die Wahl zwischen Vollmilchschokolade und Zartbitterschokolade. Die warme und noch flüssige Schokolade in ihrer Form wird geklopft, damit die Luftblasen rausgehen und dann stehen einem viele Zutaten zur Verfügung um eine eigene Schokolade zu kreieren. Ich habe mich für Cranberries, weiße Schokoladenplätzchen, Haselnusskrokant und eine Prise Meersalz entschieden. Die fertigen Schokoladen kommen dann in den Kühlschrank und können dann zum Ende der Führung mitgenommen werden. Wer möchte, kann für 4,50 Euro auch eine weitere Tafel Schokolade anfertigen.

Im weiteren Verlauf der Führung gibt es Informationen über die verschiedenen Kakaosorten und die weiteren Herstellungsschritte. Vom Rösten und Entfernen der Schale, über das Walzen mit Zucker, das erneute Walzen und schließlich zum Conchieren und Verpacken. Und jedesmal darf man probieren. Kleiner Tip: Nicht zuviel vom frisch gerösteten Kakaobohnenkern probieren. Man kann danach gut ein Glas Wasser vertragen.

Nach gut eineinhalb Stunden wird noch die selbst hergestellte Tafel Schokolade verpackt und mit einem Schild versehen.

Neben dem Chile-Haus gelegen befindet sich die U-Bahn-Station Meßberg direkt am Chocoversum. Aber auch der Bahnhof und die Touristenattraktionen Speicherstadt, Miniaturwunderland, Hamburg Dungeons, Landungsbrücken, Rathaus sind in fußläufiger Entfernung vom Chocoversum. Man kann also die Führung im Chocoversum auch mit dem Besuch der anderen Attraktionen Hamburgs gut verknüpfen.

Die Schokoladentafel habe ich übrigens meiner Frau und meinem Sohn geschenkt. Aber ich durfte ein Stück probieren. Mhhh. s